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Veröffentlicht am: 02.04.2024

"Taucher, Schwimmer, Wandersleut'"

Amphibien-Ausstellung des BUND Naturschutz gastiert in Heßdorf
Austellungseröffnung "Amphibien" vom BUND Naturschutz im Rathauß Heßdorf am 02.04.2024Kathrin Jäkel
Laden alle Interessierten herzlich ein, sich die Ausstellung über Amphibien ins Rathaus Heßdorf anzusehen: Elke Seyb (BUND Naturschutz Ortsgruppe Seebachgrund) und VG-Chef Jürgen Jäkel.

Seit heute (02.04.24) ist eine Wanderausstellung des BUND Naturschutz (BN) über die Welt der Amphibien im Rathaus Heßdorf zu sehen, die zuvor bereits in den Rathäusern Röttenbach (Eröffnung am 20.02.) und danach (11.03. bis 27.03.24) im Rathaus in Herzogenaurach gastierte. Die hohen Tag-/Nacht-Temperaturschwankungen, bedingt durch unsere Klimaänderungen, zwingen zu einer immer schnelleren und effektiveren Amphibienrettung. Im Zuge dessen wurden in diesem Jahr auch die Amphibienschutzzäune bereits Mitte Februar in unseren Gemeinden aufgestellt und nicht erst im März.

Die Ausstellung des BN zeigt eindrücklich, auf der lokalen Auswertung basierend, den stetig sinkenden Wanderverlauf von Fröschen, Kröten und Molchen an den Übergängen. „Die Sammler reparieren ja nur die Fehler früherer Straßenplanungen, welche Amphibien-Wanderwege durchschnitten hatten. In 20 Jahren wurden an insgesamt 11 Übergängen im westlichen Landkreis alleine über 110.000 Erdkröten über die Straße geholfen.“ so BN-Kreisvorsitzender Helmut König. Bei der Eröffnung der Ausstellung am 20. Februar 2024 in Röttenbach schilderte König die aktuelle Situation der Amphibienwanderung, die aufgrund der frühzeitigen und extrem hohen Temperaturen in diesem Jahr bereits in vollem Gange ist.

Kritik an Zunehmender Bürokratie
Wanderausstellung "Amphibien" des BUND Naturschutz BayernElke Seyb
Die Wanderaustellung "Taucher, Schwimmer, Wandersleut'" über Amphibien ist vom 2. bis 26. April 2024 im Verwaltungsgebäude der VG Heßdorf (Rathaus Heßdorf) zu sehen.

Dabei bemängelte er neben dem Hauptstörfaktor Klima- bzw. Temperaturkapriolen auch die zunehmende Bürokratie und den damit verbundenen Prozessketten und Abhängigkeiten zwischen den Behörden. Regierung, Straßenbauämter, Kreis- und Gemeindebauhöfe müssen eingeschaltet werden und ihre Prozesskette muss strikt eingehalten werden. „Ist uns absolut verständlich, aber manchmal wird übertrieben“ betont König. „So werden kurzfristig neue, selbst beim TÜV noch nicht notwendige neue Schutzwesten vorgeschrieben, die erst bestellt und an die Sammler verteilt werden müssen. Das verzögert den Sammelstart um zwei Wochen. In der Zwischenzeit hat die Wanderung begonnen und der größte Schwung der Amphibienwanderung ist gestartet. Das Ergebnis kann man an den platt gefahrenen Tieren auf der Straße besichtigen.“

Aber der BN nimmt auch die Untere Naturschutzbehörde und die Bauhöfe in Schutz. Dort ist die Problematik bekannt und es wird auch sukzessive verbessert. So hat der Kreisbauhof begonnen, an den Übergängen feste Zäune zu installieren. Damit ist das Problem Schneeräumung beseitigt. „Nun muss geprüft werden, ob die Durchgänge unter der Straße auch tiergerecht sind.“ betont die Geschäftsführerin der Kreisgruppe Andrea Wahl und verweist auf Rohre die eigentlich der Entwässerung auf einer Länge von 30 Meter dienten und nun als Unterquerung genutzt werden sollen. Leider treten auch unerwartete Zwischenfälle zu Tage, mit denen keiner gerechnet hat. „So ist letztes Jahr bei einer Feuerwehrübung das Wasser aus einem gerade abgelaichten Teich als Spritzwasser abgepumpt worden“ erwähnt Wahl, „die Übergangsbetreuerin Monika Beck war entsetzt.“

Wahl bat nochmals eindringlich die Autofahrer um Rücksicht an den beschilderten Amphibienübergängen. Manche Strecken liegen in Kurven und sind nicht wirklich einsehbar. „Bisher hatten wir nur tote Amphibien."

Gerettete Tiere werden gezählt

Die Biologin und BN-Ortsvorsitzende von Großenseebach Elke Seyb zählt die hauptsächlich bei uns über die Straßen wandernden Amphibien. Dazu zählen am häufigsten die Erdkröten. Die Grasfrösche sind schon um zwei Zehnerpotenzen seltener. Alle anderen werden in sehr unterschiedlicher, höchstens zweistelliger Zahl an den Übergängen angetroffen. Dazu zählen dann Wasser- und Teichfrösche, Teichmolche, sogar Bergmolche und Laubfrösche. Knoblauchkröten und sogar ein Moorfrosch wurden schon gerettet. Gerade letztere Art ist im Landkreis stark gefährdet. Trotz intensiver Maßnahmen durch die lokale Naturschutzbehörde geht der Bestand erschreckend zurück. „Seit 2019 verharrt die Population auf niedrigen Werten und steht am Rande des Aussterbens. Schuld ist die Klimaveränderung, der Wassermangel im Frühjahr und als Folge die trockenen Teiche im Sommer.“ zitiert die Biologin aus Fachkreisen.

Die Austellung ist noch bis einschließlich 26.04.2024 im Rathaus Heßdorf zu sehen.

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